Wegen riskanter Nebenwirkungen Schweden setzt Moderna-Impfung für U30-Jährige aus

Auch Dänemark stoppt Impfung für Jüngere

Eine neue Studie legt nahe, dass der Moderna-Impfstoff in seltenen Fällen zu Herzerkrankungen führen kann
Foto: Rolf Vennenbernd /dpa

veröffentlicht am 06.10.2021 - 17:17 Uhr

Für Jüngere gibt es in Schweden und Dänemark vorerst keine Impfung mit Moderna! Die schwedische Gesundheitsbehörde teilte am Mittwoch mit, dass Menschen, die 1991 oder später geboren wurden, zunächst nicht mehr mit dem Vakzin Spikevax geimpft werden. Die Impfung werde vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember ausgesetzt. Hintergrund seien Berichte über seltene Nebeneffekte wie Herzmuskelentzündung (Myokarditis).

Daten deuteten auf eine Zunahme von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Impfung hin. "Der Zusammenhang ist besonders deutlich, wenn es sich um den Impfstoff Spikevax von Moderna handelt, vor allem nach der zweiten Dosis.

Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei äußerst gering. Die betroffene Altersgruppe solle stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, empfahl die Behörde.

Dänemark will Impfungen mit dem Vakzin bei Personen unter 18 Jahren wegen der Berichte über seltene Nebenwirkungen aussetzen.

Die dänische Gesundheitsbehörde verwies auf eine bisher noch nicht veröffentlichte nordische Studie, die nun an die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gehen soll. Norwegen empfiehlt bereits eine Impfung mit Comirnaty von Biontech/Pfizer bei Minderjährigen.

Die EMA hatte den Einsatz des Biontech-Impfstoffs bei über Zwölfjährigen im Mai genehmigt und den von Moderna im Juli. Ende der vergangenen Woche hatte die kanadische Gesundheitsbehörde erklärt, dass Daten nahelegen würden, dass Impfungen mit Moderna zu mehr Fällen von Herzentzündungen führen würden als die mit Biontech/Pfizer.

Diese kämen häufiger bei Jugendlichen und Erwachsenen unter 30 Jahren und häufiger bei Männern vor. Die Mehrheit der Betroffenen erkrankt laut Mitteilung der Kanadier aber nur relativ leicht und erholt sich schnell. Zulassungsbehörden hatten erklärt, dass die Vorteile der Impfung die Risiken überwiegen würden.


Quelle: Gesundheit - Bild.de